Nach einem 8 stündigen Reisetag, war Flores unsere erste Station in Guatemala. Das Städtchen liegt auf einer idyllischen Halbinsel umgeben vom Lago Peten itza. Unser Hotel lag etwas ausserhalb des Zentrums, konnte dafür jedoch mit dem Luxus einer warmen Dusche und AC überzeugen.
Nachdem wir uns einen Tag Erholung gegönnt haben, stand der Besuch der antiken Mayastadt Tikal an. Tikal ist eine der grössten und bedeutendsten Maya Stätten und der Hauptgrund für Touristen die abgelegen Peten Region in Guatemala zu besuchen. Wir haben uns im Vorfeld dafür entschieden, dass wir dieses mal die Ruinen im Umfeld einer geführten Tour besichtigen wollen um möglich viel davon mitzunehmen. Beim buchen der Tour haben wir uns für die teuerste Variante entschieden. Wir haben die sogenannte „Sunrise Tour“ gebucht, die es uns ermöglicht hat, schon vor der offiziellen Eröffnung in den Park zu gehen und von einer Pyramide aus, den Sonnenaufgang zu bestaunen.
Die Tour startete um 03:00 Uhr in der Früh undnwir wurden von unserem Guid Marlon direkt bei Hotel abgeholt. Nach einer ca 1.5h stündigen Fahrt kamen wir im Tikal-Nationalpark an. Dort gab es als erstes ein kleines Frühstück welches uns Marlon mitgebracht hatte. Unsere Gruppe bestand samt Führer nur aus 5 Leuten was das Erlebnis umso besser machte. Gegen 05:00 Uhr machten wir uns schliesslich auf den Weg durch den Stockfinsteren Jungel in Richtung Tempel IV wo wir den Sonnenaufgang bestaunen wollten. Auf dem Weg dort hin konnten wir schon erste Pyramiden und Strukturen im dunkeln erkennen und hörten die angsteinflössenden Schreie der Guatemala-Brüllaffen. Nachdem wir den 70m hohen Tempel IV im dunkeln erklommen hatten, warteten wir dort auf den Sonnenaufgang. Leider war an diesem Tag der morgendliche Nebel im Jungel so dicht, dass die Sonne nicht ersichtlich war. Trotzdem war es eine mystische Erfahrung, dem Jungel beim aufwachen von dort oben zu lauschen.
Das Zentrum der Stadt Tikal erstreckt sich über 16km2 und umfasst mehr als 3’000 Bauwerke. Zur Blütezeit der Stadt 200-900 n.Chr. hatte die Stadt über 200’000 Einwohner. So ist es nicht verwunderlich, dass wir bis ca. 09:00 Uhr auf keine andere Menschenseele trafen beim erkunden der im Nebel liegenden Strukturen. Wir verbrachten fast 90 Minuten auf der Lost World Pyramide bei welcher die erste Bauphase auf 700 v.Chr. zurückdatiert. Von der Imposanten 30m hohen Pyramide hatten wir einen super Ausblick in die Baumkronen rund herum. Wir konnten unzählige Tukane beobachten, 4 verschieden Arten von Papageien und noch zahlreiche andere Tiere. Ausserdem verzog sich allmählich der Nebel und die verschieden Tempel ragten aus dem Jungel heraus.
Nach diesem Highlight besuchten wir noch die diversen anderen Bauwerke auf dem Gelände und kamen gegen Mittag auf dem Hauptplatz an, mit dem Weltberühmten Tempel des grossen Jaguars.
Es ist sehr beeindruckend diese riesigen Pyramiden zu sehen und zu wissen, dass dies alles im Zeitraum zwischen 2’000 v.Ch. und 900 n.Ch. gebaut wurde. Dazu kommt, dass das ganze mit Steinwerkzeugen vollbracht worden sein soll. Ausserdem sind die Tempel noch nach astrologischen Zeitpunkten ausgerichtet wie z.B. der Winter-Sommer- Sonnenwende. Alles in allem ist das unvorstellbar.
Der Tag in Tikal war für uns sehr beeindruckend aber auch anstrengend. So legten wir danach noch einmal 2 Tage in Flores ein, bevor wir weiter nach Coban reisten.
Cirill