Als wir um 04:00 morgens im Bus Richtung Nicaragua sassen, verliessen wir Costa Rica mit einem lachenden und einem tränenden Auge. Wir wussten dass es nach 6 Wochen Zeit war für einen neuen Abschnitt unserer Reise und trotzdem waren wir etwas traurig. Zudem auch noch etwas müde vom Wochenende. Schmerzhaft mussten wir daran erinnert werden, dass wir definitiv nicht mehr 21 Jahre alt sind und dies nicht so einfach weg stecken wie früher 😉

Nach ca. 9 Stunden inkl. Grenzübergang sind wir in Rivas angekommen und mussten auf die Fähre umsteigen. Ometepe ist weltweit die grösste Vulkaninsel mit 270 km Durchmesser und 2 aktiven Vulkanen die von Süsswasser umgeben ist. Es leben ca. 30 000 Menschen auf der Insel und wirklich viele, ich betone VIELE verschiedene Tiere! Überall auf der Strasse und auch an den Stränden laufen freie Pferde, Kühe, Ochsen, Schweine, Enten, Hühner und Gänse rum…von den vielen Hunden und Insekten ganz zu schweigen. Als wir mit Lukas, einem deutschen Auswanderer der schon länger in Nicaragua lebt über die Situation mit den vielen, freiumherlaufenden Tieren geredet haben, erklärte er uns dass es im Moment zu heiss ist und es schon lange regnen sollte. Deshalb lassen die Einheimischen ihre Tiere frei damit sie Wasser und Futter suchen können, weil sie auch finanziell nicht im Stande sind ihre Tiere zu ernähren. Wir haben uns auf der Insel ein Motorrad gemietet und ein Teil unseres Gepäcks hinten draufgeschnallt. So haben wir eine Woche lang alles erkundet und 3 mal Unterkunft gewechselt. Alles in allem war es etwas eng auf dem Motorrad und die Strassen eine Herausforderung weil sie grösstenteils nicht asphaltiert waren und viele Löcher hatten. Aber Cirill hat das mit Bravur gemeistert und uns immer sicher ans Ziel gebracht.

Begonnen haben wir unsere Reise in Santa Cruz, dort waren wir die ersten 3 Tage im Encanto Hotel. Sehr schnell ist uns aufgefallen wie nett und herzlich dass die Einheimischen sind, obwohl Nicaragua zu einem der ärmsten Länder in Zentralamerika gehört. Hier sind auch die lustigen Fotos von mir beim Wäsche waschen entstanden. Dazu muss man wissen dass es sich in Ometepe niemand leisten kann eine eigene Waschmaschine zu besitzen und sie deshalb alles von Hand waschen. Also haben wir das auch so gemacht, aber selber statt uns die Wäsche von Ihnen waschen zu lassen. Es war viel Wäsche und wir waren beide von oben bis unten nass nach der Aktion. Alle Mitarbeiter und vor allem die Putzfrauen waren sehr erstaunt und belustigt darüber dass die „Gringos“ (Person nicht Lateinamerikanischer Abstammung, meist USA oder Europa) ihre Wäsche selber waschen nach „Nicaragua Art“. Ganz verdutzt haben Sie mit uns gelacht und uns gefragt ob bei uns in Europa jeder eine Waschmaschine besitzen würde…Bei unserem Abschied haben uns die Mitarbeiter noch herzlich umarmt und wir zogen weiter an den Playa Mangos ins La Sirenita, wo Lukas eigenhändig 3 wunderschöne Strohhütten direkt am Wasser mit Aussicht auf den Vulkan gebaut hat. Durch ihn haben wir viel über das Leben, die Politik und allgemeine Sachen über Nicaragua erfahren. Wie der Name Playa Mango schon sagt, war überall alles voll mit Mangos die wir immer frisch vom Boden sammelten und geniessen konnten. Was für ein Leben! Nach der schönen Zeit im La Sirenita sind wir noch in die Finca Magia umgezogen ganz am anderen Ende der Insel, wo nur noch Einheimische und Tiere gelebt haben. Wir konnten dort in einem Stelzenhaus aus Bambus wohnen umgeben von Natur. Das Land war fruchtbar und in der Küche wurde nur auf Feuer, wie eigentlich überall auf Ometepe, gekocht. Kräuter, Kurkuma und viel Gemüse wächst hier auf der Finca Magia im Garten. Allgemein das Essen in Nicaragua und vor allem in den Comedoren ( Einheimische Esslokale mit typischen Spezialitäten) waren wirklich sehr lecker und vorallem günstig. In einem Comedor haben wir für das Mittagsmenu aus Poulet, Reis & Bohnen 75 Cordoba (1.80 Sfr) gezahlt. Als wir schon dachten wir hätten die meisten tierischen Einwohner der Insel zu Gesicht bekommen, wurden wir eines besseren belehrt. Wir haben beide noch nie so grosse Spinnen gesehen! Dazu noch in unserem Zimmer und aussen an der Hauswand…! Überall waren sie, auch auf der Toilette. Wir sind ein paarmal sehr erschrocken, aber so ist die Natur eben. Auf jeden Fall ist dieser Ort nix für Leute die Angst vor Spinnen haben.

Auf der Insel gab es viele Backpacker Hostels die Unterhaltung geboten haben wie Yoga, Pizza-Night mit Feuershow und Schokoladen-Zeremonien. Wir haben viel unternommen, waren täglich unterwegs mit dem Motorrad und genossen den Fahrtwind weil die Hitze sonst nicht erträglich war. Wir hatten täglich zwischen 32-36 Grad & Abends um 23:00 war es immer noch 28 Grad. Da das Leben in Ometepe ziemlich einfach und rustikal ist, hatten wir über Nacht auch keinen Fan oder eine Klimaanlage. So haben wir Tagsüber sowieso und auch Nachts unter dem Mückennetz immer geschwitzt und der Körper konnte sich Nachts nicht richtig erholen. Zudem hatten wir noch die Freude, unterwegs irgendwo Bekanntschaft mit Bettwanzen zu machen und waren ziemlich Verstochen von all den verschiedenen Insekten in Ometepe. Also machten wir uns nach einer Woche auf, Richtung Popoyo.

Viola

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