31 Stunden nach unserer Abfahrt in Leon trafen wir auf der kleinen Karibischen Insel Utila ein die zu Honduras gehört. Obwohl wir uns für diesen Abschnitt der Reise für einen Touristen-Shuttle entschieden haben, welcher 65$ pro Person kostete, gestaltete sich die Reise trotzdem ziemlich abenteuerlich. Der Minibus war bis auf den letzten Platz gefüllt und unser Fahrer fuhr mit horrendem Tempo Richtung honduranische Grenze. Nachdem wir 2h brauchten um die Grenze zu überqueren, gab es noch eine Polizeikontrolle, bevor wir an einer Kreuzung den Bus wechseln mussten. Als wir nach etwas mehr als 12h in La Ceiba ankamen, war die letzte Fähre leider schon abgefahren. Glücklicherweise konnten wir ohne zusätzlichen Aufpreis in einem Zimmer schlafen in der Zentrale des Transportunternehmens. Am Abend gingen wir noch mit den Mitarbeitern ins Stadtzentrum und assen unsere ersten Baleadas. Baleadas sind das Nationalgericht von Honduras und werden zu jeder Tageszeit gegessen. Sie bestehen aus einer Mehltortilla in der Grösse eines Creps der mit Bohnenpüree, Käse und unzähligen Zutaten nach Wahl gefüllt werden kann.

In Utila angekommen mussten wir ca. 15 min bis zum Altons Tauchzentrum laufen wo wir ein Zimmer gebucht haben und ich meinen Advanced Tauchkurs absolvierte. Schon direkt nach unserer Ankunft machte ich meinen ersten Refresh-Tauchgang mit meinem Tauchlehrer Louis. Das Zimmer, welches wir beziehen konnten, war sehr komfortabel mit AC und eigener Dusche, sogar mit warmem Wasser. Vor dem Zimmer gab es einen kleinen Balkon mit direktem Blick auf den Innenhof des Tauchzentrums von dem man Ausblick auf die Bootsanlegestelle und dem Steg hatte der direkt ins Meer führte zu einem zweistöckigen Sonnendeck mit Hängematten. 

Da Viola sich gegen einen Tauchkurs entschieden hatte, stand ich am nächsten Tag allein um 7.00 Uhr auf und Viola konnte noch etwas das bequeme Bett geniessen. Am Morgen und Mittag konnte man jeweils preiswerte Mahlzeiten im kleinen Restaurant The Tipsy Turtle direkt im Tauchzentrum essen, dass von zwei einheimischen Frauen geführt wurde. Nach der morgendlichen Baleada traf ich zum ersten Mal auf meine Tauchgruppe die mit mir den Kurs absolvierte. Neben Louis tauchten noch Charlotte und Peter, ein Pärchen aus Belgien mit mir und ein weiteres Pärchen aus den USA. Direkt beim ersten Tauchgang besuchten wir das riesige Wrack der Halliburton, welches zu Schulungszwecken vor der Küste versenkt wurde. Das Wrack lag auf 30 m Tiefe und beim Abtauchen mitten im blauen Wasser, ohne dass man den Boden sah, war mir schon etwas mulmig zu mute. Doch wie so oft verflog bei mir jegliche Nervosität, sobald ich unter Wasser war und ich konnte die faszinierende Wasserwelt tiefen entspannt geniessen. Leider durften wir auf den 5 Ausbildungs-Tauchgängen keine Fotos machen. In den 9 Tagen auf Utila absolvierte ich insgesamt 11 unvergessliche Tauchgänge. Die Unterwasserwelt rund um die Insel war faszinierend. Ich konnte Schildkröten beobachten, diverse Muränen, Barrakudas und unzählige kleine und grosse Fische. Ausserdem waren die gut erhaltenen Korallenriffe mit riesigen Fächerkorallen übersät. Für mich war Utila der schönste Tauchplatz, den ich je besucht hatte und ich hätte wohl noch Monate so weitermachen können.

Während meiner Tauchgänge genoss Viola die karibische Sonne und erkundete etwas die Insel. Ausserdem konnte man auch beim Schnorcheln direkt unter unserem Dock Seepferdchen beobachten. Die Abende genossen wir jeweils mit anderen Reisenden bei einem kühlen SalvaVida und gutem Essen. Neben unseren neuen Freunden Charlotte und Peter waren auch Martina und Diego auf der Insel am Tauchen, die wir bereits in las Penitas kennen gelernt haben. Am vorletzten Abend erkundeten wir gemeinsam noch etwas das Nachtleben in Utila und genossen im Anschluss den Anblick der Milchstrasse von unserem Steg aus, bis die Sonne aufging.

Gemeinsam mit Charlotte und Peter reisten wir schliesslich am Montag von der Insel ab. Ich kann absolut verstehen, dass es viele Leute gibt, die auf dieser Insel hängen bleiben. Mir selbst gefällt dieses Inselfeeling, welches wir schon in Caye Caulker kennen gelernt haben sehr. Deshalb hatte ich auch die nächsten Tage nach der Abreise etwas mit dem „After Island Blues“ zu kämpfen und habe mich oft gefragt, wieso wir nicht noch 2 Wochen geblieben sind. Wenn ich jedoch eines gelernt habe auf unserer Reise bis jetzt ist es, dass es absolut nichts bringt, Entscheidungen die schon gefällt wurden und man nicht mehr ändern kann, noch lange zu hinterfragen. Wir waren sicher nicht das letzte Mal auf Utila und es gibt bestimmt auch noch eine Menge andere schöne Insel zu entdecken.

Cirill

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