Am 5. September sind wir in den 2. Abschnitt unserer Weltreise gestartet und von Genf nach Marrakesch geflogen. Wir hatten uns eine einfache Unterkunft in der Medina ( Altstadt ) in einem Dorm gebucht. Wir verbrachten nur 2 Tage in Marrakesch, weil wir wussten dass wir nochmals Mitte Monat zurück kommen werden um unsere Freunde Patrick & Patrick zu treffen. Vom Flughafen haben wir einen öffentlichen Bus genommen der uns direkt an den belebten Hauptplatz namens „Jemaa el Fna“ gebracht hat. Als wir ausstiegen kam uns direkt ein starker Uringeruch vom umliegenden Park entgegen der in der Luft lag. Wie wir im Laufe unserer Reise feststellten, riecht man diesen strengen Geruch von Urin noch in vielen weiteren grossen Städten. Grund dafür ist wohl dass es in ganz Marokko nur so von Katzen wimmelt. Noch nie haben wir so viele Katzen in einem Land gesehen wie in Marokko. In jeder Stadt sind die Gassen voll von Katzen die sich an den übrig gebliebenen Essensresten der Markthändler erfreuen die am Boden liegen. Dementsprechend auch der Geruch. Trotzdem ist Marrakesch eine unglaublich faszinierende Stadt die auf mich eine magische Anziehungskraft ausübt. In der Toursitenmetropole treffen Welten aufeinander. Hier befinden sich alte Basare, treffen Magie aus tausend und einer Nacht und Schlangenbeschwörer auf moderne Nachtclubs, teure Restaurants, Prostitution und Megaglasfronten. Sie ist definitiv eine der beliebtesten Touristenmetropolen weltweit. Eines unserer Highlights war Abends den Jemaa el Fna zu besuchen der im Kerzenschein von Orientalischen Lichtern und Geschichtenerzählern eine ganz besondere Stimmung ausstrahlte. Es gab viele Essensstände mit typischen Spezialitäten wie Msemen ( gebratenen Pfannkuchen die aus vielen Schichten bestehen) Schnecken, oder die Nationalsuppe Harira, die aus Kichererbsen, Linsen, Tomaten, Lammfleisch, Reis & vielen Gewürzen besteht. Und natürlich nicht zu vergessen die Tajines, die es in allen Variationen gibt und Couscous. Dazu trinkt man traditionell einen Berber Whisky. Das ist Grüntee der mit frischer Minze serviert wird und viel, wirklich sehr viel Zucker. Wir haben unseren ersten Tag in Marrakesch damit verbracht einfach durch die Basare & die Medina zu schlendern, Tee zu trinken und all die Aromen der Gewürze und die neuen Eindrücke in uns aufzunehmen. Am Donnerstag fuhren wir weiter mit dem Zug nach Rabbat. Zu dem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass wir das Marrakesch wie wir es kennen lernen durften nie mehr so antreffen werden und sich nur wenige Stunden später das Erdbeben der stärke 6.8 ereignete welches 3000 Marrokanern das Leben kostete.
2 Wochen später, nach unserem Roadtrip durch die Königsstädte und die Wüste, kehrten wir zurück nach Marrakesch und wussten nicht genau was uns erwartet. Wir hatten die Lage vor Ort immer in den Medien verfolgt und es sah sehr schlimm aus. In Marrakesch selber, das nur 70 Km vom Epizentrum entfernt lag hat die Erde stark gebebt und mehrere Häuser sind eingestürzt, vor allem in der Medina. Trotz dem Erdbeben haben sich P & P dazu entschieden ihren Urlaub anzutreten und wir haben uns sehr gefreut als wir sie getroffen haben! Wir haben zusammen den Jardin Majorelle, den Park des Modemachers Yves Saint Laurent besucht und waren abends in der Neustadt in einem eleganten Restaurant Essen. Nach den Tagen in Marrakesch hatten wir mal wieder Lust auf das Meer und beschlossen unsere letzten Tage in Essaouira zu verbringen wo wir uns über Airbnb eine Wohnung gemietet haben. Die Stadt Essaouira liegt am atlantischen Ozean direkt am Meer und wird von einer grossen, befestigten Stadtmauer umgeben. Im Jahre 2001 wurde der Medina von Essaouira sogar der Titel Weltkulturerbe von der Unesco verliehen. Am windigen, Kilometerlangen Strand wimmelt es nur so von Surf-und Kite Schulen. Cirill konnte hier gut an seinen Surfskills arbeiten und ich hab mich wieder dem Yoga gewidmet. In Essaouira habe ich mich noch mit 2 Dosen gegen Tollwut impfen lassen, weil ich es mal wieder nicht lassen konnte alle süssen Strassenhunde zu streicheln. Und eben leider hat mich einer dieser süssen Hunde spielerisch mit seinen Zähnen aufgekratzt. Als ich danach Internetrecherchen über Tollwut durchgeführt habe, hab ich es definitiv mit der Angst zu tun gekriegt und mich deshalb noch vorsichtshalber vor Madagaskar impfen lassen. Die Zeit verging wie immer im Flug und nach 4 Wochen Marokko waren wir sehr ready für neue, unbekannte Abenteuer.
Viola