Es war Freitag als wir in Leon ankamen. Die Wochenendstimmung war definitiv spürbar. Nachdem wir unsere Sachen kurz im Spot Hostel deponiert hatten wollten wir uns ein wenig die Stadt anschauen und etwas kleines Essen gehen. Schnell spürte man auf den Strassen die lebendige Stimmung und das pulsierende Leben von Leon. Der Hauptplatz war kunterbunt gemischt mit jungen Studenten die in den Bars lachten und tranken, Familien die spazieren gingen und Strassenverkäufer aller Art die ihr Glück versuchten. Wir fühlten uns vom ersten Moment an wohl und verbrachten den ganzen Abend in einem Cafe am Hauptplatz und beobachteten das fröhliche Treiben. In Nicaragua wird eine der besten Rumsorten weltweit produziert, nämlich der Flor de Caña. Den trinkt man hier nicht mit Süssgetränken gemischt, sondern nur mit purem Wasser, weil es sonst schade wäre. Nachdem wir uns durch die lokale Küche gegessen-und die einheimischen Getränke getrunken haben, liessen wir uns von dem Nachtleben in dieser pulsierenden Stadt umarmen.
Schon bevor wir in Leon ankamen, wurde uns gesagt dass es hier sehr heiss sei. Die Stadt Leon ist nämlich von 5 aktiven Vulkanen umgeben die spürbar Hitze abgeben. Einer davon ist der Cerro Negro auf dem man „Volcano Boarding“ machen kann. Quasi Schlittenfahren auf einem Snowboard auf Vulkanasche. Das ist hier eine richtige Attraktion und ein must do für jeden der gerne den Adrenalinrausch hat. Natürlich wollten wir uns das nicht entgehen lassen und waren mit dabei. Früh morgens fährt man in einem grossen Lastwagen zum Cerro Negro und kriegt unten sein eigenes Board welches man dann auf die Spitze des 728m hohen Vulkanes hoch trägt. Oben angekommen hatten einige, mitunter ich etwas Bammel weil man nicht wirklich sehen kann wie steil es runter geht. Doch nach etwas Überwindung, haben es alle heil nach unten geschafft und es hat sehr Spass gemacht. Ausser für Cirill, der ist so schnell nach unten gerast dass er es laut eigener Aussage nicht noch einmal machen würde.
Da wir den Tag voll ausschöpfen wollten, haben wir nachmittags noch eine zweite Wanderung auf den Telica Vulkan unternommen der 1061m hoch ist. Auf der Wanderung nach oben zum Kraterloch konnte man deutlich das brodeln und grummeln der Lava hören. Es war ein eindrückliches, etwas furchteinflössendes Geräusch. Es hörte sich an, als hätten wir eine riesige Suppe unter unserem Boden die stark am Kochen ist. Oben angekommen war der Ausblick fantastisch. Aus dem riesigen Krater kamen immer sehr dicke Schwefelwolken raus und man musste Mund und Nase abdecken, weil es sonst ziemlich brannte in der Lunge. Eigentlich war die Idee dass wir noch den Sonnenuntergang von oben schauen. Allerdings machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung und kurz vor Sonnenuntergang war innerhalb von 6 Minuten alles vernebelt und man sah noch genau die Hände vor dem Gesicht.
Es war ein voller, anstrengender aber sehr eindrücklicher Tag mit viel Action und schöner Natur.
Viola