In Uvita trennten wir uns von unserem Gefährten Garrett und machten uns mit dem Bus auf, in Richtung der Peninsula de Osa. Nach dem uns Garrett an der Bushaltestelle abgesetzt hatte, informierte uns ein Obstverkäufer darüber, dass unser Bus schon vor 10 min gekommen ist, also 40 min vor der Geplanten Abfahrt. So Verbrachten wir die nächsten 3 Stunden an der kleinen Busshaltestelle mit einigen Ticos und es wurde fleissig darüber Philosophiert wann wohl der nächste Bus eintreffen wird Pura Vida 🙂 .
Nach dem wir schliesslich im Bus waren, gestaltet sich die Weiterreise in das nahe gelegene Sierpe problemlos. Sierpe ist ein winziges Städtchen welches in einer Flussschlaufe des Sierpe River liegt. Wir übernachteten dort um am nächsten morgen früh ein Boot in Richtung Bahia Drake zu nehmen, unserem eigentlichen Ziel.

Schon die stündige Anfahrt per Boot in die Bahia Drake war ein Highlight. Wir schlängelten uns mit horendem Tempo durch das Flusssystem des Sierpe River hoch und konnten dabei schon Krokodile und die kleinen Squirl Monkey’s beobachten. Die ausgedehnten Mangrovenwälder und der Fluss der immer Breiter wurde, je näher man dem Meer kam, waren sehr beeindruckend. Nach dem wir kurz der Waldbewachsenen Küste gefolgt waren, taucht der kleine Ort Agujitas am Hang auf wo wir unsere Unterkunft hatten. Nach der nassen Landung mit dem Boot direkt am Strand, wurden wir von unserer Gastgeberin Henar in Empfang genommen. Wir hatten ein Preiswertes Bungalow in der Unterkunft Casa Jade reserviert und nicht all zu hohe Erwartungen. Als Henar uns unser Bungalow zeigte, kamen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Es war die für mich schönste Unterkunft die wir bisher hatten währen der ganzen Reise. Das Häuschen stand auf einem Hügelkamm umgeben von Bäumen wo sich Aara’s und Amazonen Papageie tummelten. Es hatte eine kleine Terrasse mit Hängematte und Meerblick, eine kleine Küche, ein Luxuriöses Bett, eine Klimaanlage und alles war perfekt.

Noch am Tag unserer Ankunft reservierten wir direkt bei Henar eine Tour in den nahe gelegenen Corcovado National Park für am nächsten Tag. Wie uns später klar wurde, hatten wir ziemlich glück dass wir den Park überhaupt besuchen konnten. Es gibt nämlich eine Eintrittsbeschränkung von 120 Personen pro Tag für Besucher die nicht im Park übernachten. Zur Hauptsaison wird empfohlen, den Parkbesuch mindestens 3 Monate im voraus anzumelden. Wir haben uns für die Tour zu der Rangerstation Sirena entschieden, welche mit 120$ pro Person nicht gerade ein Schnäppchen ist. Aus Sicherheitsgründen ist es nicht mehr gestattet, den Corcovado Park ohne Guide zu betreten, da es in der Vergangenheit zu viele Unfälle gab. Der Corcovado Nationalpark mit einer Grösse von 45’914 ha ist nicht zu vergleichen mit dem zahmen Manuel Antonio Park. Corcovado ist Regenwald. Wandere sind mitunter extremer Hitze und Feuchtigkeit ausgesetzt. Es gibt Moskitos und Schlangen und es müssen Flüsse durchquert werden, in denen sich Krokodile oder Haie aufhalten können.

Am nächsten Tag ging es also um 6:00 Uhr in der Früh los. Auf der 1.5 Stündigen Bootsfahrt über das offene Meer nach Sirena, hatten wir schon unser erstes Highlight und sahen eine riesige Gruppe von Pazifischen Flecken-Delfinen. Es waren bestimmt über 50 Tiere die rund um unser Boot aus den hohen Wellen auftauchten. Neben den Delphinen, bestaunten wir an der Küste auch die endlosen Regenwälder, welche bis an die traumhaften Strände heran reichen. In Sirena angekommen, hatten wir einige Schwierigkeiten bei dem hohen Wellengang sicher am Strand zu landen. Wir mussten dazu sogar noch einmal das Boot wechseln.
Im Park angekommen, wurden wir zuerst mal gründlich von den Parkrangern gefilzt. Denn auch hier darf kein Plastik in den Park mitgebracht werden und auch nichts zu essen um Tiere zu füttern. Schon bereits auf den ersten 100m an Land sahen wir Klammeraffen, Totenkopfaffen und einen Potoo am Brüten. Unser Guide Roy installierte bei jeder Sichtung blitzschnell sein Fernrohr damit man die Tiere hautnah beobachten konnte und um Fotos zu machen. Als studierter Biologe hat uns Roy natürlich auch diverse Infos gegeben zu den gesichteten Tierarten. In relativ hohem Tempo lief unsere 6er Gruppe Roy hinterher und wir konnten unzählige Tiere beobachten. Ein Highlight war sicher, dass wir eine Tapir Mutter mit Kind ausfindig machen konnten und uns den Tieren bis auf wenige Meter nähern konnten. Bei einer anderen Begegnung waren uns die wilden Tiere schon fast zu nahe, speziell bei Viola. Wir durchquerten einen kleinen fast ausgetrockneten Bach und liefen eine Böschung hoch. Oben ging es auf dem Weg durch den Dschungel weiter. Roy schritt voraus und hatte die Baumwipfel im Blick um Ausschau nach Affen zu haben, Viola war dicht hinter Ihm und dann kam ich. Als ich meinen Blick an den Boden wendete traute ich meinen Augen nicht. Ca. 50cm neben Violas Füssen lag ein ca. 1.50m langer Kaiman mitten auf dem Waldboden. Ich machte halt und schrie; „there is a Krokodile“! Viola und Roy machten halt, drehten sich um und in diesem Moment machte der Kaiman eine riesen Satz die Böschung herunter richtig Fluss und versteckte sich in einem Erdloch. Genau so gross wie der Satz des Kaimans, war auch der Sprung den Viola und Roy zurück machten. Die beiden hatten sich extrem erschrocken. Roy entschuldigte sich bei uns und sagte, er hätte nie damit gerechnet hier einen Kaiman zu sehen. Ausserdem meinte er ich solle nächstes mal wenn ich etwas sehe, nicht warten bis er genau vor dem Mund des Tieres steht.J Wir durchschritten den Park bis knapp 12:00 und sichteten dabei auch noch die beiden weiteren ortsansässigen Affenarten; Brüllaffen und Kapuzineraffen. Obwohl wir nur knapp 4 Stunden durch den Park gelaufen sind, waren wir durch die extreme Hitze und Luftfeuchtigkeit sehr erschöpf und froh als es wieder aufs Boot ging. Bei der Rückfahrt konnten wir noch einmal die Pracht der Halbinsel Osa bestaunen und im Anschluss ging unsere Gruppe noch in Agujitas etwas essen.

Die restliche Zeit an der Bahia Drake verbrachten wir vornehmlich auf unserer wunderschönen Terrasse oder unten am Strand. Bei einem nächtlichen Spaziergang konnten wir ausserdem das unvergleichliche Sternenmeer begutachten.

Der Abschied, zurück nach Sierpe und weiter nach San Jose viel uns sehr schwer. Die Halbinsel Osa, Bahia Drake und Agujitas sind Traumdestinationen für Naturliebhaber. Neben den geführten Touren in den Nationalpark ist es hier auch super zum tauchen. Und wenn Saison ist, kann man vom Dorfplatz sogar Wale draussen im Meer beobachten. Ich werde definitiv noch einmal zurückkommen mit einem etwas grösseren Budget.

Cirill

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